Prostata Untersuchung

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Einleitung: Warum die Prostata-Untersuchung so wichtig ist

Viele Männer zögern, wenn es um Untersuchungen im Intimbereich geht – verständlich, aber oft zum eigenen Nachteil. Die Prostata-Untersuchung gehört zu den wichtigsten Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen für Männer ab dem 40. Lebensjahr. Dabei handelt es sich um verschiedene medizinische Verfahren, mit denen Größe, Beschaffenheit und Gesundheitszustand der Prostata beurteilt werden können. Statistisch gesehen entwickeln etwa 50% aller Männer über 50 Jahre eine gutartige Prostatavergrößerung, und Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland mit jährlich etwa 60.000 Neuerkrankungen.

Die gute Nachricht: Früh erkannte Prostata-Erkrankungen lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln. Eine rechtzeitige Diagnose kann den Unterschied zwischen einer einfachen medikamentösen Therapie und einem komplexeren medizinischen Eingriff bedeuten. Dennoch nehmen nur etwa 40% der anspruchsberechtigten Männer die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen wahr – oft aus Scham, Angst oder Unwissenheit über den tatsächlichen Ablauf.

Die Diagnose von Prostata-Erkrankungen hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Neben der klassischen digitalen rektalen Untersuchung stehen heute moderne bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen und minimal-invasive Techniken zur Verfügung. Diese ermöglichen eine präzise Beurteilung, ohne dass Betroffene unnötige Beschwerden erleiden müssen. Viele Männer sind überrascht, wie schnell und unkompliziert eine umfassende Prostata-Untersuchung ablaufen kann.

In diesem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die verschiedenen Untersuchungsmethoden, deren Ablauf, die richtige Vorbereitung und was die Ergebnisse bedeuten können. Wir erklären, wann welche Untersuchung sinnvoll ist, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und wie Sie sich optimal auf einen Termin beim Urologen vorbereiten. Unser Ziel ist es, Ihnen fundierte Informationen zu bieten, damit Sie informierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen können – ohne unnötige Ängste, aber mit dem nötigen Bewusstsein für die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen.

Was ist eine Prostata-Untersuchung und welche Methoden gibt es?

Eine Prostata-Untersuchung umfasst verschiedene diagnostische Verfahren zur Beurteilung der Prostata – einer etwa kastaniengroßen Drüse, die unterhalb der Harnblase liegt und die Harnröhre umschließt. Die Untersuchung dient der Früherkennung von Erkrankungen, der Abklärung von Beschwerden und der Verlaufskontrolle bei bekannten Prostata-Problemen. Mediziner setzen dabei je nach Fragestellung unterschiedliche Untersuchungsmethoden ein, die sich in ihrer Aussagekraft, ihrem Aufwand und ihrer Invasivität unterscheiden.

Die digitale rektale Untersuchung (DRU)

Die digitale rektale Untersuchung, auch als Tastuntersuchung bezeichnet, gilt als Basis jeder Prostata-Diagnostik. Bei dieser Methode führt der Arzt einen behandschuhten, gleitgelbeschichteten Finger über den Enddarm ein und tastet die Prostata von hinten ab. Trotz der Zurückhaltung vieler Männer dieser Methode gegenüber dauert die Untersuchung nur etwa 20-30 Sekunden und liefert wertvolle Informationen über Größe, Konsistenz, Symmetrie und mögliche Verhärtungen der Prostata. Ein erfahrener Untersucher kann dabei etwa 60-70% der Prostataoberfläche beurteilen und Auffälligkeiten wie verhärtete Knoten, asymmetrisches Wachstum oder schmerzhafte Bereiche feststellen.

PSA-Test: Der Blutmarker für die Prostata

Der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) ist eine Blutuntersuchung, die die Konzentration eines von der Prostata produzierten Eiweißstoffes misst. Erhöhte PSA-Werte können auf verschiedene Prostata-Erkrankungen hinweisen, darunter gutartige Vergrößerungen, Entzündungen oder Krebs. Ein PSA-Wert unter 4 ng/ml gilt üblicherweise als unauffällig, Werte zwischen 4 und 10 ng/ml gelten als grenzwertig und erfordern weitere Abklärung, während Werte über 10 ng/ml dringend weiterführende Diagnostik erforderlich machen. Allerdings ist die Interpretation komplex: Etwa 25% der Männer mit leicht erhöhten Werten haben tatsächlich Prostatakrebs, während andere trotz erhöhter Werte gesund sind.

Transrektaler Ultraschall (TRUS)

Beim transrektalen Ultraschall wird eine dünne Ultraschallsonde wenige Zentimeter in den Enddarm eingeführt. Diese Methode ermöglicht eine präzise Darstellung von Größe, Form und Struktur der Prostata. Die Untersuchung dauert etwa 10-15 Minuten und wird häufig zur Volumenbestimmung bei gutartiger Prostatavergrößerung oder zur gezielten Gewebeentnahme (Biopsie) eingesetzt. Die Ultraschalluntersuchung kann Zysten, Verkalkungen und strukturelle Veränderungen sichtbar machen und das Prostatavolumen auf wenige Milliliter genau bestimmen – eine wichtige Information für die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode.

Multiparametrische MRT der Prostata

Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) gilt als modernste bildgebende Methode in der Prostatadiagnostik. Ohne Strahlenbelastung und ohne Eindringen in den Körper entstehen hochauflösende Bilder der Prostata und des umgebenden Gewebes. Die Untersuchung dauert etwa 30-45 Minuten und erfolgt meist mit einer speziellen Endorektalspule oder mit moderner Oberflächenspulentechnik. Das mpMRT kann verdächtige Areale mit hoher Genauigkeit identifizieren und nach einem standardisierten Bewertungssystem (PI-RADS-Score von 1-5) klassifizieren. Diese Methode kommt zunehmend vor einer eventuellen Biopsie zum Einsatz, um unnötige Gewebeentnahmen zu vermeiden und gezielte Biopsien durchzuführen.

Prostata-Biopsie: Die definitive Diagnose

Die Prostata-Biopsie ist das einzige Verfahren, das eine sichere Diagnose bei Verdacht auf Prostatakrebs ermöglicht. Unter lokaler Betäubung und ultraschallgesteuerter Kontrolle werden mit einer dünnen Hohlnadel 10-12 Gewebeproben aus verschiedenen Bereichen der Prostata entnommen. Die moderne Fusionsbiopsie kombiniert MRT-Bilder mit Echtzeit-Ultraschall und ermöglicht die gezielte Entnahme aus verdächtigen Arealen. Der Eingriff dauert etwa 15-20 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Die entnommenen Gewebeproben werden feingeweblich (histologisch) untersucht, wobei nicht nur das Vorliegen von Krebszellen, sondern auch deren Aggressivität mittels Gleason-Score bestimmt wird.

Uroflowmetrie: Messung des Harnflusses

Die Uroflowmetrie ist eine nicht-invasive Untersuchung zur Messung der Harnflussgeschwindigkeit. Der Patient uriniert in ein spezielles Messgerät, das die abgegebene Urinmenge pro Zeiteinheit aufzeichnet. Ein normaler maximaler Harnfluss liegt bei etwa 15-20 ml/s, während Werte unter 10 ml/s auf eine Behinderung des Harnabflusses hindeuten können. Diese Messung liefert wichtige Hinweise auf funktionelle Probleme durch eine vergrößerte Prostata und wird oft zur Verlaufskontrolle bei Therapien eingesetzt. Ergänzend kann eine Restharnmessung per Ultraschall erfolgen, um zu prüfen, wie viel Urin nach dem Wasserlassen in der Blase verbleibt.

Weitere ergänzende Untersuchungen

Je nach Fragestellung können weitere Untersuchungen zum Einsatz kommen: Die Urethrozystoskopie (Blasenspiegelung) ermöglicht die direkte Betrachtung von Harnröhre, Prostataabschnitt und Blase mittels eines dünnen optischen Instruments. Bei Verdacht auf Entzündungen kann eine Urinkultur oder Ejakulatuntersuchung durchgeführt werden. Die Restharnbestimmung mittels Ultraschall über die Bauchdecke zeigt, wie vollständig sich die Blase entleert. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen können Knochenszintigraphie oder CT-Untersuchungen zum Ausschluss von Metastasen notwendig sein. Die Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden ermöglicht eine umfassende Beurteilung und sichere Diagnosestellung.

Wichtig zu wissen: Keine einzelne Untersuchungsmethode kann alle Fragen beantworten. Eine fundierte Diagnose entsteht durch die Kombination mehrerer Verfahren, angepasst an Ihre individuelle Situation, Ihr Alter, Ihre Symptome und eventuelle Vorbefunde.

Der Ablauf einer Prostata-Untersuchung im Detail

Der konkrete Ablauf einer Prostata-Untersuchung variiert je nach eingesetzter Methode und individueller Situation. Die meisten Männer beginnen mit einem urologischen Beratungsgespräch, bei dem Beschwerden, Krankengeschichte und Risikofaktoren besprochen werden. Dieser Austausch bildet die Grundlage für die Auswahl der geeigneten Untersuchungsmethoden. Im Folgenden beschreiben wir den typischen Ablauf der häufigsten Untersuchungsverfahren, damit Sie genau wissen, was Sie erwartet und wie Sie sich darauf einstellen können.

Das ärztliche Erstgespräch (Anamnese)

Jede umfassende Prostata-Untersuchung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient. Der Urologe erfragt dabei systematisch alle relevanten Informationen: Welche Beschwerden bestehen konkret? Seit wann treten sie auf? Gibt es Probleme beim Wasserlassen wie abgeschwächten Harnstrahl, häufigen Harndrang, nächtliches Wasserlassen oder Restharngefühl? Bestehen Schmerzen im Unterbauch, Damm oder beim Wasserlassen? Auch die Frage nach sexuellen Funktionsstörungen, wie Erektionsproblemen oder Schmerzen bei der Ejakulation, ist relevant. Familiäre Vorbelastungen mit Prostatakrebs erhöhen das eigene Risiko erheblich und müssen ebenso erfasst werden wie Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und Lebensgewohnheiten.

Die digitale rektale Untersuchung: Schritt für Schritt

Nach dem Anamnesegespräch folgt meist die körperliche Untersuchung. Für die digitale rektale Untersuchung werden Sie gebeten, entweder die Knie-Ellbogen-Lage (auf allen Vieren auf der Untersuchungsliege) oder die Seitenlage mit angezogenen Beinen einzunehmen. Manche Praxen nutzen auch eine spezielle Untersuchungsliege, bei der Sie sich leicht vornüberbeugen. Der Arzt zieht einen Einmalhandschuh an, trägt ein gleitendes Gel auf den Finger auf und führt diesen vorsichtig in den Enddarm ein. Die eigentliche Tastuntersuchung dauert nur 20-30 Sekunden, in denen der Arzt die Größe, Konsistenz, Oberfläche und Druckempfindlichkeit der Prostata beurteilt. Eine gesunde Prostata fühlt sich elastisch-prall an, etwa wie der Daumenballen bei angespannter Faust. Verhärtungen, Knoten oder schmerzhafte Bereiche können auf Erkrankungen hinweisen.

Die Blutentnahme für den PSA-Test

Der PSA-Test erfolgt durch eine einfache Blutentnahme aus der Armvene, ähnlich wie bei anderen Blutuntersuchungen. Die Probe wird an ein Labor geschickt, das den PSA-Wert bestimmt. Das Ergebnis liegt meist innerhalb von 1-2 Tagen vor. Wichtig ist, dass die Blutentnahme vor anderen Prostata-Manipulationen erfolgt, da Tastuntersuchungen, Prostata-Massagen, Blasenkatheter, Fahrradfahren oder sexuelle Aktivität in den 48 Stunden vor der Blutabnahme den PSA-Wert künstlich erhöhen können. Auch Harnwegsinfektionen beeinflussen das Ergebnis. Bei grenzwertigen oder erhöhten Werten wird der Test nach einigen Wochen wiederholt, und es können zusätzliche Parameter wie das freie PSA oder der PSA-Quotient bestimmt werden, die die diagnostische Aussagekraft verbessern.

Der transrektale Ultraschall im Detail

Für den transrektalen Ultraschall (TRUS) nehmen Sie eine ähnliche Position ein wie bei der digitalen Untersuchung – meist die Seitenlage mit angezogenen Beinen. Die Ultraschallsonde ist deutlich dünner als viele Männer erwarten (etwa fingerdicken Durchmesser) und wird mit einem schützenden Überzug versehen sowie mit Gel bestrichen. Das Einführen erfolgt langsam und vorsichtig. Während der etwa 10-15-minütigen Untersuchung dreht und bewegt der Arzt die Sonde leicht, um alle Bereiche der Prostata zu erfassen. Sie sehen auf einem Monitor die Ultraschallbilder in Echtzeit. Der Arzt misst die drei Dimensionen der Prostata und berechnet das Volumen (normalerweise 20-30 ml, bei gutartiger Vergrößerung oft 40-80 ml oder mehr). Strukturelle Auffälligkeiten, echoarme (dunkle) oder echoreiche (helle) Areale werden dokumentiert. Die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft, kann aber als unangenehm empfunden werden.

Die MRT-Untersuchung der Prostata

Die multiparametrische MRT erfolgt in einer MRT-Röhre und dauert etwa 30-45 Minuten. Sie liegen auf dem Rücken auf einer speziellen Liege, die in das röhrenförmige Gerät geschoben wird. Moderne Geräte sind offener und weniger beklemmend als ältere Modelle. Während der Untersuchung müssen Sie ruhig liegen, da Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen. Das Gerät erzeugt laute Klopfgeräusche, weshalb Sie Kopfhörer mit Musik oder Gehörschutz erhalten. In manchen Fällen wird ein Kontrastmittel über eine Armvene injiziert, um die Durchblutung der Prostata besser darzustellen. Die Untersuchung ist schmerzfrei und wird zunehmend ohne Endorektalspule durchgeführt, also ohne Eindringen in den Körper. Die Auswertung erfolgt durch spezialisierte Radiologen nach dem PI-RADS-System, wobei verdächtige Bereiche markiert und für eventuelle Biopsien kartiert werden.

Der Ablauf einer Prostata-Biopsie

Eine Prostata-Biopsie wird ambulant durchgeführt und erfordert eine spezielle Vorbereitung (siehe nächster Abschnitt). Am Untersuchungstag nehmen Sie die Seitenlage ein, und der Bereich um den After wird desinfiziert. Zunächst erfolgt eine lokale Betäubung durch Injektion eines Lokalanästhetikums neben die Prostata – diese kann kurz brennen oder ziehen. Nach Eintreten der Betäubung führt der Arzt die ultraschallgestützte Biopsienadel über den Enddarm ein. Bei der systematischen Biopsie werden 10-12 Proben aus verschiedenen Bereichen entnommen, bei der MRT-Fusionsbiopsie zusätzlich gezielte Proben aus verdächtigen Arealen. Jede Probenentnahme dauert nur eine Sekunde und geht mit einem hörbaren Klickgeräusch und einem kurzen, stechenden Gefühl einher, das trotz Betäubung spürbar sein kann. Die gesamte Prozedur dauert etwa 15-20 Minuten. Nach der Biopsie bleiben Sie noch etwa 30 Minuten zur Nachbeobachtung in der Praxis. In den Tagen danach sind Blutbeimengungen im Urin, Stuhl und Ejakulat normal und harmlos.

Zusatzuntersuchungen: Uroflowmetrie und Restharnmessung

Die Uroflowmetrie ist denkbar einfach: Sie urinieren in ein spezielles trichterförmiges Messgerät, das auf einer Waage steht und die Fließgeschwindigkeit computergestützt aufzeichnet. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollte Ihre Blase gut gefüllt sein (mindestens 150-200 ml). Sie sollten entspannt sein und nicht pressen. Die Messung dauert nur so lange wie das Wasserlassen selbst. Anschließend wird per Ultraschall über die Bauchdecke gemessen, wie viel Urin in der Blase verblieben ist. Ein Restharn von mehr als 50-100 ml deutet auf eine unvollständige Blasenentleerung hin und kann bei vergrößerter Prostata oder geschwächtem Blasenmuskel auftreten.

Typischer Zeitrahmen einer kompletten Untersuchung

Eine Basis-Prostata-Untersuchung mit Gespräch, digitaler Tastuntersuchung und PSA-Test dauert etwa 15-30 Minuten. Werden Ultraschall und Uroflowmetrie ergänzt, sollten Sie etwa 45-60 Minuten einplanen. Eine MRT-Untersuchung wird separat terminiert und erfordert 30-45 Minuten reine Untersuchungszeit plus An- und Auskleidezeit. Eine Biopsie ist ein eigener Termin mit etwa 60-90 Minuten Gesamtaufenthalt in der Praxis. Die Ergebnisse der meisten Untersuchungen besprechen Sie entweder direkt im Anschluss oder bei einem Folgetermin wenige Tage später. Biopsie-Ergebnisse liegen üblicherweise nach 5-10 Tagen vor.

Gut zu wissen: Moderne urologische Praxen sind auf die Untersuchung der Prostata spezialisiert und legen großen Wert auf eine angenehme, respektvolle Atmosphäre. Das Personal ist geschult, Schamgefühle zu respektieren und den Ablauf so angenehm wie möglich zu gestalten.

Optimale Vorbereitung auf die Prostata-Untersuchung

Eine gute Vorbereitung auf die Prostata-Untersuchung kann dazu beitragen, dass die Diagnostik reibungslos verläuft und aussagekräftige Ergebnisse liefert. Die erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen hängen von der Art der geplanten Untersuchung ab – von keinerlei Vorbereitung bei einfachen Untersuchungen bis zu speziellen Maßnahmen vor einer Biopsie. Im Folgenden erfahren Sie detailliert, wie Sie sich optimal auf die verschiedenen Untersuchungsmethoden vorbereiten und was Sie beachten sollten.

Vorbereitung auf die digitale Untersuchung und den PSA-Test

Für die digitale rektale Untersuchung ist in der Regel keine spezielle Vorbereitung erforderlich. Eine normale Körperhygiene ist ausreichend – eine besondere Reinigung des Analbereichs ist nicht notwendig und wird auch nicht erwartet. Sie müssen nicht nüchtern sein und können Ihre gewohnten Medikamente einnehmen. Hilfreich ist allerdings, die Blase vor der Untersuchung zu entleeren, da eine volle Blase die Untersuchung erschweren kann. Für den PSA-Test sollten Sie jedoch einige wichtige Punkte beachten: Vermeiden Sie in den 48 Stunden vor der Blutabnahme Fahrradfahren, sexuelle Aktivitäten (einschließlich Masturbation), Prostata-Massagen oder intensive sportliche Belastung der Beckenregion. All diese Aktivitäten können den PSA-Wert vorübergehend erhöhen und zu falsch-positiven Ergebnissen führen. Auch eine vorausgegangene Tastuntersuchung kann den Wert beeinflussen, weshalb die Blutabnahme idealerweise vor der digitalen Untersuchung erfolgt.

Vorbereitung auf den transrektalen Ultraschall

Für die transrektale Ultraschalluntersuchung empfehlen die meisten Urologen eine Darmreinigung am Morgen des Untersuchungstages. Dies kann durch einen kleinen Einlauf (Klistier) erfolgen, den Sie zu Hause etwa 1-2 Stunden vor dem Termin durchführen. Entsprechende Präparate sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Die Darmreinigung verbessert die Bildqualität deutlich, da Stuhlreste im Enddarm die Ultraschallwellen streuen und das Bild verfälschen können. Alternativ können Sie versuchen, durch einen morgendlichen Stuhlgang eine natürliche Darmentleerung herbeizuführen. Essen und Trinken ist vor der Untersuchung normal erlaubt. Wenn zusätzlich eine Uroflowmetrie geplant ist, sollten Sie mit gut gefüllter Blase erscheinen – trinken Sie etwa 1-1,5 Liter Flüssigkeit in der Stunde vor dem Termin und urinieren Sie nicht mehr.

Spezielle Vorbereitung auf die Prostata-Biopsie

Die Vorbereitung auf eine Prostata-Biopsie ist deutlich umfangreicher und erfordert mehrere Maßnahmen:

  • Antibiotika-Prophylaxe: Sie erhalten ein Rezept für ein Antibiotikum (meist Fluorchinolone oder Cephalosporine), das Sie am Morgen der Biopsie und an den Folgetagen einnehmen müssen, um Infektionen zu verhindern. Die genaue Einnahmedauer legt Ihr Arzt fest, meist 3-5 Tage.
  • Darmreinigung: Eine gründliche Darmreinigung mittels Klistier ist etwa 2-3 Stunden vor dem Eingriff notwendig. Manchmal wird auch ein stärkeres Abführmittel am Vorabend empfohlen.
  • Gerinnungshemmende Medikamente: Falls Sie blutverdünnende Medikamente wie Aspirin (ASS), Marcumar, Clopidogrel oder neue orale Antikoagulanzien (NOAK) einnehmen, muss die Einnahme nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eventuell pausiert werden. Dies geschieht meist 3-7 Tage vor der Biopsie, abhängig vom Präparat und Ihrem kardiovaskulären Risiko. Besprechen Sie dies unbedingt mit beiden behandelnden Ärzten (Urologe und Kardiologe/Hausarzt).
  • Nüchternheit: Für die Biopsie selbst müssen Sie nicht nüchtern sein, da sie in lokaler Betäubung erfolgt. Wenn jedoch eine Sedierung (Dämmerschlaf) geplant ist, müssen Sie ab Mitternacht des Vortages nüchtern bleiben.
  • Begleitperson: Wenn eine Sedierung durchgeführt wird, sollten Sie eine Begleitperson mitbringen, da Sie danach nicht selbst Auto fahren dürfen. Auch ohne Sedierung ist eine Begleitung empfehlenswert.
  • Lockere Kleidung: Tragen Sie bequeme, lockere Kleidung, die Sie leicht an- und ausziehen können.

Vorbereitung auf die MRT-Untersuchung

Für die MRT der Prostata ist eine spezielle Darmreinigung meist nicht erforderlich, kann aber die Bildqualität verbessern. Manche Zentren empfehlen, am Vortag auf blähende Nahrungsmittel zu verzichten und am Untersuchungstag nüchtern zu erscheinen. Klären Sie dies mit dem durchführenden radiologischen Institut. Wichtig ist, dass Sie alle metallischen Gegenstände ablegen: Schmuck, Uhren, Piercings, Hörgeräte, herausnehmbare Zahnprothesen mit Metallteilen. Informieren Sie das Personal über Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Metallimplantate oder Metallsplitter im Körper – diese können eine Kontraindikation für die MRT darstellen. Bei Platzangst (Klaustrophobie) sprechen Sie dies vorher an; in manchen Fällen kann ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden. Wenn ein Kontrastmittel geplant ist, werden Ihre Nierenwerte vorab überprüft, da Kontrastmittel bei eingeschränkter Nierenfunktion problematisch sein können.

Mentale Vorbereitung und Umgang mit Ängsten

Neben der körperlichen Vorbereitung ist die mentale Einstellung wichtig. Viele Männer empfinden Scham, Angst oder Unbehagen vor der Prostata-Untersuchung. Diese Gefühle sind völlig normal und verständlich. Hilfreich kann sein, sich mit dem Ablauf vertraut zu machen – Ungewissheit verstärkt oft die Angst. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Bedenken. Urologen führen diese Untersuchungen täglich durch und sind im professionellen Umgang damit sehr erfahren. Entspannungsübungen wie tiefes Atmen während der Untersuchung können helfen, die Muskulatur zu lockern, was die Untersuchung angenehmer macht. Verspannte Beckenbodenmuskulatur erschwert die Untersuchung und kann sie unangenehmer machen. Lenken Sie sich mental ab, indem Sie an etwas Angenehmes denken oder sich auf Ihre Atmung konzentrieren.

Checkliste: Was Sie zum Termin mitbringen sollten

  • Krankenversicherungskarte: Bei jedem Ersttermin im Quartal erforderlich
  • Überweisungsschein: Falls vorhanden (nicht immer zwingend notwendig)
  • Vorbefunde: Frühere PSA-Werte, Ultraschallbefunde, MRT-Bilder auf CD, Arztbriefe zu Prostata-Erkrankungen
  • Medikamentenliste: Vollständige Aufstellung aller aktuell eingenommenen Medikamente inklusive Dosierung
  • Symptom-Tagebuch: Falls Sie Beschwerden beim Wasserlassen haben, kann ein Protokoll über Häufigkeit, Urinmenge und Beschwerden hilfreich sein
  • Fragenliste: Notieren Sie sich vorab Fragen, die Sie stellen möchten – in der Aufregung vergisst man oft wichtige Punkte
  • Begleitperson: Bei Biopsie mit Sedierung oder wenn Sie emotionale Unterstützung wünschen

Was Sie nach der Untersuchung beachten sollten

Nach einer einfachen Tastuntersuchung oder einem Ultraschall gibt es keine besonderen Verhaltensregeln – Sie können Ihren normalen Alltag fortsetzen. Nach einer Biopsie sollten Sie jedoch einige Tage körperliche Schonung einhalten: Vermeiden Sie schweres Heben, intensive sportliche Betätigung und Geschlechtsverkehr für etwa 5-7 Tage. Trinken Sie viel Flüssigkeit, um die Blase gut durchzuspülen. Blutbeimengungen im Urin (Hämaturie) sind in den ersten 2-3 Tagen normal und kein Grund zur Sorge. Blut im Stuhl kann bis zu einer Woche, im Ejakulat sogar mehrere Wochen bis Monate auftreten und ist ebenfalls harmlos. Nehmen Sie das verordnete Antibiotikum konsequent über den gesamten vorgesehenen Zeitraum ein.

Wann Sie nach der Untersuchung den Arzt kontaktieren sollten

Kontaktieren Sie umgehend Ihren Urologen oder suchen Sie die Notaufnahme auf, wenn nach einer Biopsie folgende Symptome auftreten:

  • Hohes Fieber über 38,5°C
  • Schüttelfrost oder Kreislaufprobleme
  • Starke Schmerzen, die durch normale Schmerzmittel nicht beherrschbar sind
  • Anhaltende starke Blutung (mehr als leichte Beimengung) im Urin
  • Unfähigkeit, Wasser zu lassen (Harnverhalt)
  • Starke Schwellung oder Schmerzen im Dammbereich

Diese Symptome können auf Komplikationen wie eine Infektion, einen Harnverhalt oder eine stärkere Blutung hinweisen, die medizinische Behandlung erfordern. Solche Komplikationen sind jedoch selten und treten bei weniger als 2-5% der Biopsien auf.

Wichtiger Hinweis: Je besser Sie vorbereitet sind und je offener Sie mit Ihrem Arzt kommunizieren, desto reibungsloser und angenehmer verläuft die Untersuchung. Scheuen Sie sich nicht, auch vermeintlich „peinliche

Medizinischer Hinweis

Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.

📚Wissenschaftliche Quellen

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