Prostata Krebs Symptome
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Einleitung
Worum geht es in diesem Ratgeber?
Dieser Ratgeber bietet eine umfassende, sachliche Übersicht zu Prostatakrebs mit dem Schwerpunkt auf Symptomen, den möglichen Ursachen sowie dem diagnostischen und therapeutischen Vorgehen. Er richtet sich an Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren sowie deren Angehörige, die sich informieren möchten, ohne medizinische Voraussagen oder individuelle Diagnosen zu erhalten. Ziel ist es, die typischen Anzeichen zu erklären, mögliche Warnsignale zu benennen und praktische Hinweise zu geben, wann eine ärztliche Abklärung ratsam ist.
Prostatakrebs ist eine häufige Tumorerkrankung bei älteren Männern. Häufig wird er früh entdeckt, bevor Beschwerden entstehen; in anderen Fällen treten Symptome erst in späteren Stadien auf. Diese Informationsseite erklärt, welche Beschwerden auftreten können, welche Untersuchungen zur Abklärung üblich sind und welche Therapieoptionen es gibt. Sie ist evidenzbasiert gehalten und vermeidet Übertreibungen.
Aufbau und Nutzwert
Der Text ist in die Abschnitte Definition, Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung, Prognose und eine Zusammenfassung gegliedert. Jeder Abschnitt enthält verständliche Erklärungen, konkrete Beispiele, praktische Tipps und eine "Wann zum Arzt?"-Hinweisbox, damit Sie einschätzen können, wann ärztliche Schritte sinnvoll sind. Weiterführende Informationen zu verwandten Themen finden Sie in der Rubrik Erkrankungen.
Wichtig: Dieser Ratgeber ersetzt keine individuelle Beratung durch einen Arzt. Bei Unsicherheit über Symptome oder bei akuten Beschwerden sollten Sie zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Zusätzliche Hinweise für die Zielgruppe
Männer zwischen 40 und 70 Jahren sollten über Prostatakrebs informiert sein, weil das Erkrankungsrisiko mit dem Alter steigt. Regelmäßige Vorsorgegespräche und Screening-Optionen werden im Abschnitt Diagnose besprochen. Wenn Sie bereits bekannte Vorerkrankungen (z. B. familiäre Belastung) haben, ist eine engere Abstimmung mit dem Hausarzt oder Urologen sinnvoll.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie anhaltende oder progressive Veränderungen beim Wasserlassen bemerken, wiederholt Blut im Urin oder Samen finden oder neue Schmerzen im Becken- und Rückenbereich auftreten, sollten Sie zeitnah ärztliche Abklärung suchen. Bei Unsicherheit empfehlen wir, einen Hausarzt oder Urologen aufzusuchen; akute schwere Symptome wie starke Blutungen oder plötzliche Harnverhaltssituationen sind Notfälle.
Definition
Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs (medizinisch: Prostatakarzinom) ist ein bösartiger Tumor der Prostata, einer Drüse, die Teil des männlichen Fortpflanzungssystems ist. Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Prostatakarzinome entstehen meist in den Drüsenzellen (adenokarzinomartige Tumoren) und wachsen oft langsam. Dennoch kann die Erkrankung in fortgeschrittenen Stadien aggressiv werden und in entfernte Organe streuen (Metastasierung), besonders in die Knochen.
Die Diagnose und Stadieneinteilung eines Prostatakarzinoms erfolgt anhand mehrerer Kriterien: Tumorgröße und Ausdehnung (T-Stadium), Lymphknotenbefall (N) und Fernmetastasen (M). Zusätzlich werden die Tumoraggressivität (z. B. früher Gleason-Score, heute ISUP-Grading) und die PSA-Werte zur Einschätzung herangezogen. Diese Informationen sind wichtig für die Therapieentscheidung.
Wichtige Begriffe und ihre Bedeutung
- PSA (prostataspezifisches Antigen): Blutwert, der Hinweis auf Prostataerkrankungen geben kann, aber nicht spezifisch für Krebs ist.
- Gleason-Score / ISUP-Grade: Histologisches Bewertungssystem zur Abschätzung der Tumoraggressivität.
- Staging: Ermittlung, wie weit der Tumor lokal begrenzt ist oder bereits gestreut hat.
- Biopsie: Gewebeentnahme aus der Prostata zur histologischen Sicherung.
- Active Surveillance: Abwartende Strategie bei wenig aggressiven Tumoren mit regelmäßiger Kontrolle.
Statistisch gehört das Prostatakarzinom zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern in Industrieländern. Die Erkrankungsrate steigt mit dem Alter; viele Fälle treten ab dem 60. Lebensjahr gehäuft auf. Trotzdem verlaufen viele Prostatakarzinome sehr langsam und sind in frühen Stadien oft ohne Beschwerden.
Wann zum Arzt?
Wenn bei Ihnen wiederholt erhöhte PSA-Werte festgestellt wurden oder eine Tastuntersuchung (DRU) beim Urologen auffällig ist, sollte eine weiterführende Abklärung erfolgen. Auch wenn Sie familiäre Belastungen haben (z. B. Vater oder Bruder mit Prostatakrebs), ist eine frühere oder intensivere Abklärung sinnvoll. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder einem Urologen über die weiteren Schritte und mögliche Untersuchungen.
Diese Definition soll helfen, Begriffe verständlich zu machen; für individuelle Bewertungen ist eine persönliche Untersuchung unerlässlich.
Ursachen
Wodurch entsteht Prostatakrebs?
Die genauen Ursachen des Prostatakarzinoms sind nicht vollständig geklärt. Es handelt sich in den meisten Fällen um eine multifaktorielle Erkrankung: genetische Veranlagung, hormonelle Einflüsse, Alterungsprozesse und Umweltfaktoren spielen zusammen. Bei vielen Patienten lassen sich mehrere Risikofaktoren identifizieren, die das individuelle Risiko erhöhen können.
Genetische Faktoren sind bedeutsam: Männer mit betroffenen nahen Angehörigen (Vater, Bruder) haben ein deutlich erhöhtes Risiko, ebenfalls ein Prostatakarzinom zu entwickeln. Bestimmte genetische Veränderungen (z. B. BRCA1/2-Mutationen) sind mit einem höheren Risiko und teils aggressiverem Verlauf verbunden. Deshalb kann bei familiärer Häufung genetische Beratung sinnvoll sein.
Häufige und mögliche Risikofaktoren
- Alter: Das Risiko steigt deutlich nach dem 50. Lebensjahr; die meisten Diagnosen erfolgen bei Männern über 60.
- Familiengeschichte: Erstgradige Verwandte mit Prostatakrebs erhöhen das Risiko.
- Genetische Mutationen: Bestimmte Genveränderungen können das Risiko erhöhen (z. B. BRCA).
- Ethnische Herkunft: In einigen Bevölkerungsgruppen (z. B. afroamerikanische Männer) ist das Erkrankungsrisiko erhöht.
- Ernährung und Lebensstil: Hoher Konsum von rotem Fleisch, Übergewicht und Bewegungsmangel werden mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht.
- Hormonelle Einflüsse: Androgene (männliche Hormone) beeinflussen das Wachstum der Prostatazellen.
- Entzündungen und Infekte: Chronische Prostataentzündungen werden diskutiert, ob sie das Risiko erhöhen können.
- Berufliche Exposition: In einigen Studien wurden Verbindungen zu bestimmten Chemikalien und Strahlung diskutiert.
Viele der genannten Faktoren sind assoziativ; das heißt, ein Risikofaktor erhöht die Wahrscheinlichkeit, verursacht den Krebs aber nicht zwingend allein. Die Wechselwirkung mehrerer Faktoren ist typisch.
Praktische Beispiele und Zahlen
Konkrete Zahlen variieren je nach Studie und Bevölkerungsgruppe. Ein grober Anhaltspunkt: Das relative Risiko verdoppelt sich bei Männern mit einem betroffenen Bruder im Vergleich zu Männern ohne familiäre Belastung. Übergewicht und ein hoher Konsum gesättigter Fette scheinen das Risiko moderat zu erhöhen, genaue Effekte sind jedoch unterschiedlich bewertet.
Wann zum Arzt?
Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie eine familiäre Vorbelastung haben oder sich Sorgen aufgrund mehrerer Risikofaktoren machen. Ihr Hausarzt oder ein Urologe kann eine Risikoabschätzung vornehmen und ggf. engere Kontrollen oder genetische Beratung empfehlen. Bei unklaren Fragen zu Lebensstiländerungen (Ernährung, Bewegung) hilft ebenfalls eine ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung.
Eine Änderung des Lebensstils kann das allgemeine Gesundheitsrisiko senken, auch wenn kein direkter Schutz vor Prostatakrebs garantiert werden kann.
Symptome
Wie äußert sich Prostatakrebs?
Prostatakrebs kann sehr unterschiedlich verlaufen. Wichtig zu wissen ist: Viele Tumoren verursachen in frühen Stadien keine oder nur uncharakteristische Symptome. Daher wird ein erheblicher Anteil der Fälle durch Vorsorgeuntersuchungen oder PSA-Kontrollen entdeckt. Wenn Symptome auftreten, können sie auf eine fortgeschrittenere Erkrankung hinweisen.
Typische Folgen einer Prostatavergrößerung durch Tumorwachstum sind Druck auf die Harnröhre und daraus resultierende Harnwegsbeschwerden. Diese Beschwerden sind nicht spezifisch für Krebs und können auch durch gutartige Veränderungen der Prostata (benignes Prostatasyndrom) entstehen. Dennoch sollte eine neue oder sich verschlechternde Symptomatik abgeklärt werden.
Mögliche örtliche Symptome
- Veränderungen beim Wasserlassen: schwacher Harnstrahl, häufiges Wasserlassen, besonders nachts (Nykturie), verzögertes Anfangsströmen.
- Harnverhalt: Unfähigkeit, die Blase zu entleeren (medizinischer Notfall).
- Blut im Urin oder Samen: Hämaturie (blutiger Urin) oder Hämatospermie (blutiger Samen).
- Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Samenerguss: gelegentlich mit Entzündungszeichen.
- Gefühl unvollständiger Blasenentleerung: Restharngefühl nach dem Wasserlassen.
Diese Symptome sind häufig und meist auf gutartige Ursachen zurückzuführen. Sie sollten aber ärztlich abgeklärt werden, wenn sie neu auftreten oder sich verschlimmern.
Mögliche allgemeine und fortgeschrittene Symptome
- Knochenschmerzen: besonders im Rücken, Becken oder den Hüften, können auf Knochenmetastasen hinweisen.
- Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit: mögliche allgemeine Zeichen bei fortgeschrittener Erkrankung.
- Lymphknotenschwellungen: seltener, aber bei Lymphknotenbefall möglich.
- Symptome durch Metastasen: Lähmungserscheinungen oder neurologische Ausfälle bei Wirbelkörperbefall sind ernsthafte Warnzeichen.
Konkrete Beispiele und Häufigkeiten
Viele Männer mit lokal begrenztem Prostatakrebs haben zunächst keine Beschwerden. In Screeningpopulationen werden Tumoren häufig vor dem Auftreten von Symptomen entdeckt. Wenn Symptome vorhanden sind, variieren Häufigkeiten und Ausprägungen stark je nach Stadium und individueller Situation.
Wann zum Arzt?
Suchen Sie zeitnah einen Arzt auf bei neuer, anhaltender Beeinträchtigung beim Wasserlassen, wiederholtem Blut im Urin oder Samen, unerklärlichem Gewichtsverlust oder neuen, fortgesetzten Knochenschmerzen. Bei akuten Problemen wie Harnverhalt, starken Blutungen oder neurologischen Ausfällen ist eine sofortige Notfallbehandlung erforderlich.
Eine frühzeitige Abklärung kann helfen, differenzialdiagnostisch zwischen gutartigen Erkrankungen und böshaften Prozessen zu unterscheiden und gegebenenfalls eine rechtzeitige Therapie einzuleiten.
Diagnose
Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
Die Diagnostik beim Verdacht auf Prostatakrebs folgt mehreren Schritten: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte (insbesondere PSA), bildgebende Verfahren und Gewebeentnahme (Biopsie). Ziel ist, das Vorhandensein eines Tumors sicherzustellen, dessen Ausbreitung zu bestimmen und die Tumorbiologie zu bewerten.
Wichtige Basisuntersuchungen sind die digitale rektale Untersuchung (DRU) und die Bestimmung des PSA-Werts im Blut. Die DRU ermöglicht dem Urologen, tastbare Knoten oder Verhärtungen in der Prostata zu erkennen. Ein erhöhter PSA-Wert ist unspezifisch: er kann durch Krebs, eine Infektion oder eine gutartige Prostatavergrößerung steigen.
Typischer diagnostischer Ablauf
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Erfassung von Symptomen, familiärer Belastung und Risikofaktoren.
- PSA-Bestimmung: Bluttest; Werte über bestimmten Altersgrenzen oder auffällige Anstiege werden weiter abgeklärt.
- Digitale rektale Untersuchung (DRU): Tastuntersuchung der Prostata durch den Urologen.
- Multiparametrische MRT (mpMRI): zur Lokalisation und besseren Planung vor einer Biopsie; zunehmend Standard vor gezielten Biopsien.
- Prostatabiopsie: Fusions- oder gezielte sowie systematische Probenentnahmen zur histologischen Sicherung.
- Staging-Untersuchungen: Bei nachgewiesenem Krebs evtl. Knochenszintigrafie, CT oder Skelett-MRT zur Stadieneinteilung.
Die mpMRI vor einer Biopsie hat die diagnostische Genauigkeit verbessert und ermöglicht gezieltere Proben. Die endgültige Diagnose wird durch den Pathologen anhand der entnommenen Gewebeproben gestellt. Histologische Merkmale entscheiden über den Grad (ISUP) und damit über die Therapieempfehlung.
Praktische Hinweise und Zahlen
- Historisch wurde ein PSA-Grenzwert von 4 ng/ml häufig als Grenze betrachtet; heute werden alters- und risikoadaptierte Bewertung sowie der PSA-Verlauf bevorzugt.
- mpMRI kann in vielen Fällen Biopsien zielgerichtet machen und Über- bzw. Unterdiagnosen reduzieren.
- Etwa 20–30 % der Männer mit leicht erhöhtem PSA haben nach Biopsie einen Tumor — die Werte schwanken je nach Population.
- Die Biopsie ist der Goldstandard zur gesicherten Diagnose, birgt jedoch Risiken wie Blutungen und Infektionen.
Wann zum Arzt?
Bei auffälligem PSA oder ungewöhnlichen Tastbefunden sollte zeitnah ein Urologe aufgesucht werden. Der Urologe kann eine mpMRI und ggf. eine Biopsie organisieren. Für Informationen zur körperlichen Untersuchung besuchen Sie bitte die spezielle Seite zur Prostata-Untersuchung.
Bei starken Nebenwirkungen nach einer Biopsie (Fieber, starke Schmerzen, anhaltende Blutungen) muss umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Behandlung
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Die Therapie beim Prostatakarzinom richtet sich nach dem Stadium, dem Tumorgrad, dem PSA-Wert, dem Alter und den Begleiterkrankungen des Patienten. Grundsätzlich kommen verschiedene Ansätze infrage: von abwartenden Strategien bei wenig aggressiven Tumoren bis zu kurativen Verfahren (Operation, Strahlentherapie) und systemischen Therapien bei fortgeschrittener Erkrankung. Die Auswahl erfolgt individuell und in der Regel interdisziplinär.
Wichtige Therapieprinzipien sind das Abwägen von Nutzen versus Nebenwirkungen sowie die Berücksichtigung der Lebensqualität. Bei Männern mit geringem Risiko kann Active Surveillance sinnvoll sein: regelmäßige Kontrollen mit PSA, Untersuchungen und ggf. Biopsien, solange sich der Tumor nicht verändert.
Übersicht über Therapieoptionen
- Active Surveillance: Beobachtungsstrategie bei niedrigem Risiko, um Übertherapie zu vermeiden.
- Radikale Prostatektomie: Operative Entfernung der Prostata mit regionalen Lymphknoten; kann kurativ sein.
- Strahlentherapie: Äußere Bestrahlung (EBRT) oder Brachytherapie (radioaktive Seeds) zur lokalen Kontrolle.
- Hormontherapie (Androgendeprivation): Systemische Behandlung zur Reduktion männlicher Hormone, häufig bei fortgeschrittener Erkrankung.
- Chemotherapie: Bei progressivem oder metastasiertem Prostatakrebs zur systemischen Kontrolle.
- Fokale Therapien: Teilstellenbehandlung (z. B. HIFU, Laser) in ausgewählten Fällen; noch nicht für alle Patienten Standard.
- Palliative Maßnahmen: Schmerztherapie, Knochenschutz (Bisphosphonate/Denosumab) und supportive Maßnahmen bei metastasiertem Verlauf.
Die Wahl der Therapie hängt stark von individuellen Prioritäten ab: manche Patienten bevorzugen eine kurative Option trotz höherer Nebenwirkungsraten, andere legen Wert auf Erhalt der Lebensqualität und Funktion (z. B. Kontinenz, Potenz) und wählen Active Surveillance oder weniger invasive Ansätze.
Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen
Jede Therapie hat spezifische Risiken. Nach radikaler Prostatektomie können Harninkontinenz und erektile Dysfunktion auftreten; Häufigkeiten variieren stark je nach OP-Technik und Patientenalter (z. B. Inkontinenz dauerhaft in etwa 5–20 % der Fälle, erektile Dysfunktion in Abhängigkeit vom Alter und Nervenschonung deutlich variabel). Strahlentherapie kann Blasen- und Darmbeschwerden auslösen, die sowohl kurzfristig als auch langfristig auftreten können. Hormontherapie verursacht Nebenwirkungen wie sexuelle Einschränkungen, Müdigkeit, Knochendichteverlust und metabolische Veränderungen.
Praktische Tipps und Entscheidungsfindung
- Informieren Sie sich über Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen und holen Sie eine Zweitmeinung ein, wenn Unsicherheit besteht.
- Fragen Sie aktiv nach erwarteten Nebenwirkungen und Rehabilitationsangeboten (Beckenbodentraining, Sexualberatung).
- Bei jüngeren Patienten wird häufiger eine kurative Therapie angestrebt; bei älteren Patienten können konservative Ansätze sinnvoller sein.
- Interdisziplinäre Tumorkonferenzen verbessern oft die individuelle Therapieplanung.
- Berücksichtigen Sie auch psychosoziale Aspekte: Sexualität, Kontinenz und Lebensqualität sind wichtige Entscheidungsfaktoren; weiterführende Informationen zur sexuellen Funktion finden Sie auf der Seite zur sexuellen Funktion und Prostata.
Wann zum Arzt?
Nach einer gesicherten Diagnose sollten Therapieoptionen zeitnah mit Urologe, Radioonkologen und ggf. einem onkologischen Team besprochen werden. Bei akuten Nebenwirkungen nach Therapiebeginn (z. B. Fieber nach Operation, starke Nebenwirkungen der Strahlentherapie) ist kurzfristige ärztliche Abklärung nötig. Bei Unsicherheiten über Nebenwirkungsmanagement oder Rehabilitationsangebote wenden Sie sich an die behandelnden Fachärzte.
Prognose
Wie sind die Heilungschancen und Lebenserwartung?
Die Prognose beim Prostatakarzinom variiert stark und hängt von Stadium, Tumorgrad, PSA-Wert bei Diagnose, Alter und Allgemeinzustand des Patienten ab. Generell ist die Prognose für lokal begrenzte Tumoren deutlich günstiger als für metastasierte Erkrankungen. In vielen westlichen Ländern sind die Überlebensraten bei frühen Stadien sehr gut.
Konkrete Überlebenszahlen sind populationsabhängig und unterliegen medizinischem Fortschritt. Beispielsweise liegen die 5-Jahres-Überlebensraten für lokal begrenzte Prostatakarzinome in Industrieländern oft nahe 95–100 %, während sie bei bereits metastasierten Verläufen deutlich niedriger sind. Langzeitergebnisse (10 Jahre und mehr) hängen von Therapie und biologischem Verhalten des Tumors ab.
Faktoren, die die Prognose beeinflussen
- Stadium bei Diagnose: Je früher erkannt, desto besser sind die Heilungschancen.
- ISUP-/Gleason-Grad: Höhere Grade zeigen aggressiveres Verhalten und schlechtere Prognose.
- PSA-Wert und PSA-Verlauf: Hohe Ausgangswerte oder rasche Anstiege sind ungünstig.
- Alter und Begleiterkrankungen: Jüngere, allgemein gesündere Patienten tragen oft bessere Prognosen.
- Ansprechen auf Therapie: Manche Tumoren sprechen gut auf Hormontherapie oder Chemotherapie an, andere weniger.
Patienten mit lokal begrenztem Tumor, die kurativ behandelt werden (Operation oder Bestrahlung), haben in der Regel eine sehr gute Langzeitprognose. Allerdings ist ein gewisser Teil der Patienten nach Jahren von einem Rezidiv betroffen, weshalb regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig sind.
Langzeitrisiken und Lebensqualität
Langfristige Folgen der Erkrankung und ihrer Behandlung können die Lebensqualität beeinflussen: Inkontinenz, erektile Dysfunktion, Darmbeschwerden oder hormonbedingte Effekte können bestehen bleiben. Rehabilitation, medikamentöse Therapien und unterstützende Maßnahmen (z. B. Physiotherapie, Sexualberatung) können die Lebensqualität verbessern.
Beispiele und Zahlen
Als exemplarischer Richtwert: Die 5-Jahres-Überlebensrate für lokal begrenzte Erkrankung liegt in modernen Behandlungsumgebungen oftmals über 95 %. Bei metastasiertem Prostatakarzinom hängt die mittlere Überlebenszeit stark von Therapien und Tumorbiologie ab; mediane Zeiten werden in Studien unterschiedlich angegeben und sind individuell variabel.
Wann zum Arzt?
Bei Verlaufskontrollen (Nachsorge) sollten PSA-Werte regelmäßig überprüft und eventuelle neue Symptome zügig mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Bei neu auftretenden Knochenschmerzen, neurologischen Ausfällen oder Zeichen einer systemischen Verschlechterung ist eine rasche ärztliche Bewertung notwendig.
Diskutieren Sie Prognosefragen offen mit Ihrem Behandlungsteam; eine realistische Einschätzung hilft bei Therapieentscheidungen und beim Planen der Nachsorge.
Zusammenfassung
Kernpunkte zum Thema "Prostata Krebs Symptome"
Prostatakrebs ist eine häufige Erkrankung bei älteren Männern, die in frühen Stadien oft keine Symptome verursacht. Wenn Beschwerden auftreten, betreffen sie typischerweise das Wasserlassen, können Blut im Urin oder Samen zeigen oder in späteren Stadien Schmerzen durch Knochenmetastasen verursachen. Viele Symptome sind jedoch unspezifisch und treten auch bei gutartigen Prostataerkrankungen auf.
Die Diagnostik umfasst PSA-Bestimmung, die digitale rektale Untersuchung, bildgebende Verfahren wie die mpMRI und letztlich die histologische Sicherung durch Biopsie. Die Therapie ist individuell und reicht von Active Surveillance bis hin zu Operation, Strahlentherapie und systemischen Behandlungen bei fortgeschrittener Erkrankung. Qualitätssichernde Entscheidungsprozesse und fachübergreifende Beratung sind wichtig.
Praktische Empfehlungen für Männer von 40–70 Jahren
- Informieren Sie sich über persönliche Risikofaktoren (Alter, familiäre Belastung).
- Besprechen Sie PSA-Screening und Vorsorgeoptionen mit Ihrem Hausarzt oder Urologen.
- Bei neuen oder sich verschlechternden Harnsymptomen, Blut im Urin/Samen oder anhaltenden Knochenschmerzen zeitnah ärztliche Abklärung suchen.
- Holen Sie bei komplexen Befunden eine zweite fachärztliche Meinung ein.
- Nutzen Sie rehabilitative Angebote wie Beckenbodentraining und Sexualberatung nach Therapie, um Lebensqualität zu verbessern.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie Fragen zu Ihren Symptomen, zum PSA-Wert oder zur Vorsorge haben, vereinbaren Sie einen Termin beim Hausarzt oder Urologen. Akute Notfälle wie Harnverhalt, starke Blutungen oder ausgeprägte neurologische Ausfälle erfordern sofortige medizinische Hilfe.
Weiterführende Informationen zu angrenzenden Bereichen finden Sie auf der Seite zur Prostata-Hauptseite und in der Rubrik Erkrankungen. Dieser Text dient der Information und ersetzt nicht die persönliche Beratung durch Fachärzte.
Medizinischer Hinweis
Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.
📚Wissenschaftliche Quellen
Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:
- 📋LeitlinieS2e-Leitlinie: Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS)https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/043-034
- 📋
- Review: Early detection and diagnosis of prostate cancerhttps://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30123456/
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