Hat Eine Frau Eine Prostata

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Geprüfte Information

Einleitung

Einleitung: Bedeutung der Frage

Die Frage „hat eine Frau eine Prostata“ begegnet häufig in Gesprächen über Anatomie, sexuelle Gesundheit und urologische Erkrankungen. Sie ist nicht nur eine rein akademische Frage, sondern hat praktische Bedeutung, weil bestimmte Beschwerden oder Tests missverstanden werden können. Männer im Alter von 40–70 Jahren interessieren sich besonders dafür, weil sie die Prostata kennen und wissen möchten, ob es ein weibliches Gegenstück gibt.

Die kurze Antwort lautet: Frauen haben keine Prostata im klassischen, männlichen Sinn. Dennoch existieren bei Frauen anatomische Strukturen, die funktionell und embryologisch dem männlichen Organ ähneln können. Diese Strukturen werden in der Fachsprache oft als paraurethrale Drüsen oder Skene-Drüsen bezeichnet, manchmal auch als „weibliche Prostata“.

Für die Leserschaft aus der Zielgruppe ist es wichtig zu verstehen, in welchen Situationen diese Unterscheidung relevant wird: etwa bei Schmerzen im Unterbauch, ungewöhnlichen Ausfluss, wiederkehrenden Harnwegsinfekten oder bei der Interpretation von Laborwerten, die bei Männern mit Prostataspezifität assoziiert werden. Eine klare, sachliche Einordnung hilft, Fehlinformationen und unnötige Sorgen zu vermeiden.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden die anatomischen Grundlagen, die medizinische Bedeutung, mögliche Symptome und diagnostische Maßnahmen ausführlich beschrieben. Außerdem erhalten Sie praktische Hinweise, wann ein Arztbesuch ratsam ist und welche Begriffe man kennen sollte, um Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten gezielt zu führen.

Die folgenden Abschnitte sind strukturiert, um zunächst die Definition zu klären, dann die klinische Relevanz darzustellen, Zusammenhänge zur männlichen Prostata zu erläutern und abschließend weiterführende Informationen zu geben. Ziel ist eine neutrale, evidenzorientierte Darstellung ohne medizinische Versprechen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ersetzt keine individuelle ärztliche Beratung. Bei akuten Beschwerden sollten Sie zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Definition

Was ist die Prostata beim Mann?

Zur Einordnung zunächst die Definition des männlichen Organs: Die Prostata ist eine Drüse des männlichen Fortpflanzungssystems, die unterhalb der Harnblase rund um die Harnröhre liegt. Sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit und beeinflusst beim Mann die Harnwegsfunktion. Größe, Form und Funktion sind gut beschrieben: Bei jungen Männern hat die Prostata etwa die Größe einer Kastanie und wächst im Alter häufig langsam an.

Welche Strukturen gibt es bei Frauen?

Frauen besitzen keine Prostata im anatomisch-männlichen Sinn. Es existieren jedoch die paraurethralen Drüsen, die auch Skene-Drüsen genannt werden. Diese Drüsen liegen in der Nähe der Harnröhre und der Harnröhrenöffnung (Meatus urethrae) und sind von einigen Forschenden als homolog zum männlichen Prostatagewebe betrachtet worden. Sie haben eine sekretorische Funktion.

Histologie und Funktion

Histologisch kann Gewebe der Skene-Drüsen Enzyme und Proteine erzeugen, die auch in der männlichen Prostata nachgewiesen werden, z. B. prostataspezifische Proteine. Das hat zu der Benennung „weibliche Prostata“ geführt. Wichtig ist: Diese Bezeichnung ist eine vereinfachte Darstellung und trifft nicht auf ein gleich großes oder gleichartig funktionales Organ wie bei Männern zu.

Konkrete Merkmale im Überblick

  • Ort: Paraurethral, neben der weiblichen Harnröhre.
  • Größe: Sehr viel kleiner als die männliche Prostata; schwer standardisiert zu messen.
  • Funktion: Sekretion von Flüssigkeit, möglicherweise beteiligt an der Genitalflora.
  • Begrifflichkeit: „Weibliche Prostata“ ist ein historischer und funktionaler Begriff, kein anatomisches Pendant in vollem Umfang.
  • Relevanz: Klinisch relevant bei Infektionen, Zysten oder - sehr selten - Tumoren.

Wann zum Arzt?

Bei Symptomen wie unerklärlichem Ausfluss aus der Harnröhre, Schmerzen beim Wasserlassen, wiederkehrenden Harnwegsinfekten oder tastbaren Veränderungen im Bereich der Klitorisvorhöfe empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Diese Beschwerden können auf Erkrankungen der paraurethralen Drüsen oder andere urogynäkologische Probleme hinweisen. Suchen Sie eine Frauenärztin, Urologin oder Urologen auf, wenn Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern.

Bedeutung

Warum ist die Frage klinisch relevant?

Die Bedeutung der Frage „hat eine Frau eine Prostata“ liegt nicht nur in der reinen Anatomie, sondern in möglichen klinischen Folgen. Bestimmte Erkrankungen der paraurethralen Drüsen können Symptome verursachen, die von Betroffenen als unangenehm oder beunruhigend empfunden werden. Dazu zählen Entzündungen, Zysten oder selten Tumoren. Für Männer in der Altersgruppe 40–70 ist dies relevant, weil sie das Konzept der Prostata kennen und deshalb leichter Vergleiche ziehen.

Häufige Beschwerden und ihre Relevanz

Zu möglichen Symptomen gehören Schmerzen im Unterbauch, Schwellungen im Genitalbereich, auffälliger Ausfluss oder Probleme beim Wasserlassen. Solche Symptome sind nicht sehr häufig, können aber bei Betroffenen die Lebensqualität beeinträchtigen. Es gibt Zahlen zur Prävalenz von paraurethralen Erkrankungen nur in begrenztem Umfang; Schätzungen variieren aufgrund seltener Diagnosestellung.

Konkrete Beispiele und Zahlen

  • Harnwegsinfektionen bei Frauen: etwa 10–20% jährlich betroffen; nicht alle betreffen paraurethrale Drüsen, aber wiederkehrende Infekte können Hinweise geben.
  • Urethrale Zysten/Divertikel: Prävalenz in urogynäkologischen Untersuchungen geschätzt zwischen 0,6% und 6% abhängig von der Untersuchungsmethode.
  • Skene-Drüsen-Infektionen: selten, genaue Zahlen fehlen, werden jedoch in speziellen urogynäkologischen Zentren diagnostiziert.
  • Tumoren der paraurethralen Drüsen: sehr selten; Fallberichte und kleine Studien dokumentieren Einzelfälle.

Praktische Bedeutung für den Laien

Für Männer kann das Wissen nützlich sein, um Gespräche mit Partnerinnen verständnisvoll zu führen oder Symptome richtig einzuordnen. Wichtig ist, nicht sofort Parallelen zur männlichen Prostata zu ziehen – die Strukturen sind zwar teilweise vergleichbar, aber nicht identisch in Größe, Funktion oder Krankheitsverlauf.

Wann zum Arzt?

Wenn Sie oder Ihre Partnerin Symptome wie wiederkehrende Schmerzen beim Wasserlassen, sichtbaren oder ungewöhnlichen Ausfluss, tastbare Knoten im Bereich der Harnröhrenmündung oder unannehmbare Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bemerken, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Eine abklärende Untersuchung kann durch eine Frauenärztin, Urologin oder Urologen stattfinden und umfasst Anamnese, Untersuchung und ggf. Ultraschall oder mikrobiologische Tests.

Zusammenhang

Embryologischer und funktioneller Zusammenhang

Embryologisch stammen bestimmte urogenitale Strukturen bei Männern und Frauen aus ähnlichen Vorläuferanlagen. Die Skene-Drüsen bei Frauen gelten als homolog zur männlichen Prostata, weil sie aus ähnlichem embryologischem Gewebe hervorgehen können. Diese Homologie erklärt, warum bestimmte biochemische Marker wie prostataspezifische Proteine in beiden Geschlechtern nachgewiesen werden können.

Biochemische Parallelen

In Studien wurde gezeigt, dass bei manchen Frauen Proteine synthetisiert werden, die dem prostataspezifischen Antigen (PSA) ähneln oder identisch sind. Diese Befunde führten zur Bezeichnung weibliche Prostata in wissenschaftlichen Publikationen. Für die klinische Praxis bedeutet das: Ein erhöhter PSA-Wert ist in der Regel ein Test für Männer; bei Frauen spielen diese Marker kaum eine Rolle in der Routine.

Klinische Überschneidungen und Missverständnisse

Missverständnisse entstehen häufig, wenn Laien Begriffe eins zu eins übertragen. Beispiele für Verwechslungen sind:

  • Interpretation von Ausfluss als Prostata-Sekret
  • Verwechslung von paraurethralen Zysten mit Prostataverdickungen
  • falsche Erwartung, dass PSA-Tests bei Frauen sinnvoll sind
  • Übertragung von Behandlungskonzepten von Männern auf Frauen
  • Fehlende Berücksichtigung gynäkologischer Differentialdiagnosen

Konkrete klinische Situationen

Ein konkretes Szenario: Eine Frau leidet unter wiederkehrendem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen. Bei der Untersuchung findet die Ärztin eine kleine Schwellung neben der Harnröhre. Differentialdiagnostisch kommen eine Entzündung der Skene-Drüse, eine urethrale Zyste oder eine vaginale Ursache in Frage. Die Therapie unterscheidet sich deutlich von der Behandlung einer Prostataerkrankung beim Mann.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn Symptome wie Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, tastbare Schwellungen oder Schmerzen beim Sex auftreten. Eine gezielte Diagnostik verhindert Fehldiagnosen und unnötige Behandlungen. Fachärzte können einfache Tests wie Urinuntersuchungen, Ultraschall oder mikrobiologische Abklärungen durchführen.

Weitere Informationen

Diagnostik und typische Untersuchungen

Zur Abklärung von paraurethralen Beschwerden stehen verschiedene diagnostische Schritte zur Verfügung. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung. Ergänzend können folgende Verfahren eingesetzt werden: Ultraschall (transvaginal oder perineal), Harnuntersuchung, Abstriche und bei Bedarf bildgebende Verfahren wie MRT oder spezielle Urethrographien.

Therapeutische Optionen

Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Mögliche Maßnahmen sind konservative Therapie, medikamentöse Behandlung, Punktion/Drainage bei Abszessen oder chirurgische Entfernung bei persistierenden Zysten. Antibiotika werden bei bakteriellen Infektionen gezielt eingesetzt. In jedem Fall entscheidend: eine individuelle Abwägung durch die Ärztin oder den Arzt.

Konkrete Maßnahmen und Beispiele

  • Akute Infektion: gezielte Antibiotikatherapie nach Erregernachweis.
  • Mehrere Rezidive: Evaluation auf prädisponierende Faktoren wie Harnabflussstörungen.
  • Große oder symptomatische Zysten: operative Entfernung oder Exzision.
  • Schmerzen/resistente Beschwerden: multimodale Ansätze wie Schmerztherapie, Physiotherapie des Beckenbodens.
  • Abszessbildung: chirurgische Drainage in Lokalanästhesie oder unter stationären Bedingungen.

Praktische Tipps für Betroffene und Partner

Praktische Ratschläge helfen oft, Beschwerden zu lindern oder Rückfälle zu vermeiden. Dazu gehören ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sorgfältige Hygiene ohne aggressive Reinigungsmittel, Vermeidung von reizenden Intimprodukten, regelmäßige Toilettenpausen und bei disponierenden Faktoren gezielte Beckenbodenübungen. Auch die Sexualpraktiken sollten bei Beschwerden temporär angepasst werden.

Wann zum Arzt?

Ein Besuch beim Arzt ist angezeigt bei:

  • anhaltenen oder wiederkehrenden Schmerzen beim Wasserlassen,
  • sichtbarem oder unangenehm riechendem Ausfluss,
  • neu aufgetretenen tastbaren Knoten oder Schwellungen im Bereich der Harnröhrenmündung,
  • Fieber oder ausgeprägtem Krankheitsgefühl.
Eine rasche Abklärung ist sinnvoll, um Infektionen schnell zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden.

Weiterführende Informationsquellen und Fachrichtungen

Für vertiefte Fragen sind Gynäkologie, Urologie und spezialisierte Urogynäkologie die richtigen Anlaufstellen. Fachliteratur und Leitlinien geben zusätzliche Orientierung; eine Übersicht zu urologischen Themen finden Sie auf der Seite zur Prostata-Hauptseite und im Lexikon unter Lexikon. Für die spezielle Frage, ob Frauen eine Prostata haben, gibt es eine eigene Eintragsseite: Haben Frauen eine Prostata?

Zusammenfassung

Kernaussagen

Zusammenfassend lässt sich sagen: Frauen haben keine Prostata im anatomischen Sinne wie Männer. Es existieren jedoch die Skene-Drüsen bzw. paraurethrale Drüsen, die in Fachkreisen manchmal als „weibliche Prostata“ bezeichnet werden. Diese Strukturen sind kleiner und in ihrer Funktion nicht gleichzusetzen mit der männlichen Prostata.

Für die Zielgruppe – Männer im Alter von 40–70 Jahren – sind die wichtigsten Punkte: Zum einen ist das Wissen nützlich, um Gespräche über Beschwerden oder Befunde mit Partnerinnen zu führen; zum anderen hilft es, Missverständnisse zu vermeiden, etwa bei der Interpretation von Symptomen oder Tests.

Praktische Hinweise

  • Bei Schmerzen, Ausfluss oder wiederkehrenden Infekten immer ärztliche Abklärung suchen.
  • Behandlungsansätze unterscheiden sich deutlich von denen bei männlicher Prostataerkrankung.
  • Diagnostik umfasst klinische Untersuchung, Urinanalysen und ggf. Ultraschall.
  • Konservative Maßnahmen und gezielte Antibiotikatherapie sind oft erste Schritte.
  • Bei Unsicherheit immer spezialisierte Fachärztinnen oder Fachärzte aufsuchen.

Weiterführende Links

Vertiefende Informationen zu urologischen Themen finden Sie auf der Prostata-Hauptseite sowie im Lexikon. Für die spezifische Frage gibt es eine ausführliche Seite unter Haben Frauen eine Prostata?

Wann zum Arzt?

Wenn Sie oder Ihre Partnerin akute Symptome wie Fieber, starke Schmerzen, sichtbaren Ausfluss, Blut im Urin oder neue Schwellungen bemerken, sollten Sie umgehend medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Bei weniger akuten, aber belastenden Beschwerden ist eine planbare Abklärung durch Gynäkologie oder Urologie ratsam.

Dieser Artikel bietet eine sachliche, evidenzorientierte Übersicht. Er ersetzt jedoch keine persönliche Untersuchung oder Beratung. Bei Unsicherheit oder individuellen Fragen wenden Sie sich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt.

Medizinischer Hinweis

Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.

📚Wissenschaftliche Quellen

Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:

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