Kann Sich Eine Vergrößerte Prostata Wieder Verkleinern

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Geprüfte Information

Einleitung

Warum dieses Thema wichtig ist

Viele Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren fragen sich: Kann sich eine vergrößerte Prostata wieder verkleinern? Diese Frage ist relevant, weil eine vergrößerte Prostata (benignes Prostatasyndrom, BPS) häufig zu Beschwerden beim Wasserlassen führt und die Lebensqualität beeinflussen kann. Die Antwort hängt von Ursache, Schweregrad und gewählter Therapie ab. In einigen Fällen ist eine Rückbildung möglich, in anderen Fällen ist nur eine Stabilisierung oder symptomatische Behandlung erreichbar.

Aufbau und Ziel dieses Artikels

Dieser Ratgeber erklärt in klarer, neutraler Sprache die Definition, Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten, Behandlungsgänge und die Prognose einer vergrößerten Prostata. Ziel ist es, Männern zwischen 40 und 70 Jahren eine evidenzbasierte Orientierung zu geben, ohne individuelle Diagnosen zu stellen. Im Text werden Fachbegriffe erklärt, konkrete Zahlen und Beispiele genannt sowie praktische Hinweise gegeben.

Wie dieser Text verwendet werden sollte

Der Artikel ersetzt nicht die ärztliche Untersuchung. Er dient als Informationsgrundlage, um Gespräche mit dem Hausarzt oder Urologen vorzubereiten. Bei akuten Beschwerden wie plötzlicher Harnverhaltung, Blut im Urin oder Fieber ist eine sofortige Vorstellung beim Arzt erforderlich. Lesen Sie die Abschnitte aufmerksam und nutzen Sie die Fragenliste am Ende, um gezielt mit Behandlern zu sprechen.

Wissenschaftliche Grundlagen kurz erklärt

Medizinisch betrachtet ist eine Prostatavergrößerung häufig das Ergebnis von benigner Prostatahyperplasie (BPH), hormonellen Veränderungen und altersbedingten Prozessen. Man unterscheidet zwischen funktioneller Vergrößerung (z. B. durch Muskulatur und Entzündung) und struktureller Vergrößerung (Gewebevermehrung). Ob und wie stark eine Verkleinerung möglich ist, hängt von diesen Mechanismen ab.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie neue oder zunehmende Probleme beim Wasserlassen bemerken, wie verminderten Harnstrahl, Nachträufeln, häufigen Harndrang oder nächtliches Wasserlassen (>2 Mal/Nacht). Bei akuter Harnverhaltung, Blut im Urin oder Fieber ist eine sofortige Versorgung nötig. Ein Arzt kann Ursache, Schwere und Therapieoptionen klären.

Gliederung des Artikels

Im Anschluss folgen die Abschnitte Definition, Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung, Prognose und eine Zusammenfassung. Jeder Abschnitt enthält praktische Beispiele, Zahlen und Hinweise, wie sich Symptome dokumentieren und Therapieerfolge messen lassen.

Definition

Was ist eine vergrößerte Prostata?

Unter einer vergrößerten Prostata versteht man eine Zunahme des Volumens der Vorsteherdrüse gegenüber dem altersentsprechenden Normalwert. Mediziner unterscheiden primär die benigne Prostatahyperplasie (BPH) als häufigste Ursache bei älteren Männern von selteneren, bösartigen Prozessen. Die Prostata umschließt die Harnröhre, sodass eine Vergrößerung zu mechanischem Druck und funktionellen Störungen des Harntrakts führen kann.

Anatomie und physiologische Bedeutung

Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse unterhalb der Blase, die einen Teil der Samenflüssigkeit produziert. Anatomisch wird sie in Zonen eingeteilt: periphere, zentrale und Übergangszone. Wichtig für die BPH ist besonders die Übergangszone, weil dort vermehrt Gewebe wächst und die Harnröhre eingeengt werden kann.

Diagnostische Größe und Normwerte

Volumenangaben erfolgen in Millilitern (ml). Eine normale Prostata hat in jüngeren Jahren ein Volumen von etwa 20–30 ml. Ab einem Volumen über 30–40 ml wird häufig von einer vergrößerten Prostata gesprochen, wobei Beschwerden nicht ausschließlich vom Volumen abhängen. Manche Männer mit mäßiger Vergrößerung haben starke Beschwerden, andere mit größerer Prostata kaum Symptome.

Unterschied zwischen Vergrößerung und Symptomatik

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen anatomischer Vergrößerung und den sogenannten unteren Harnwegssymptomen (LUTS). LUTS umfassen Probleme wie häufiges Wasserlassen, abgeschwächten Harnstrahl und Restharngefühl. Nicht jede vergrößerte Prostata verursacht LUTS, und nicht jedes LUTS ist auf eine Prostatavergrößerung zurückzuführen.

Begriffe, die Sie kennen sollten

  • BPH – benigne Prostatahyperplasie, gutartige Gewebevermehrung.
  • LUTS – lower urinary tract symptoms, Symptome des unteren Harntrakts.
  • PSA – prostataspezifisches Antigen, ein Laborwert zur Orientierung.
  • Restharn – verbliebene Urinmenge nach dem Wasserlassen.
  • Uroflowmetrie – Messung des Harnstrahls zur Funktionsbeurteilung.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Bei neuen oder zunehmenden LUTS, bei sichtbarem Blut im Urin, wiederkehrenden Harnwegsinfekten oder unerklärlichem Fieber sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Nur durch eine Untersuchung lassen sich vergrößerte Prostata, Prostatitis oder andere Ursachen sicher unterscheiden.

Ursachen

Altersabhängige Veränderungen

Die häufigste Ursache einer vergrößerten Prostata ist das Alter. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Hormone und die Gewebsstruktur der Prostata. Studien zeigen, dass etwa 50 % der Männer um das 50. Lebensjahr und bis zu 90 % der Männer über 80 Jahre histologische Zeichen einer benignen Prostatahyperplasie aufweisen. Die Vergrößerung entsteht meist langsam über Jahre.

Hormonelle Faktoren

Das Zusammenspiel von Testosteron und seinem Metaboliten Dihydrotestosteron (DHT) spielt eine zentrale Rolle. DHT fördert das Wachstum der Prostata. Bei älteren Männern verändert sich das Verhältnis von Testosteron zu DHT, was eine vermehrte Gewebsvermehrung in der Übergangszone begünstigen kann. Medikamente, die DHT senken, können deshalb das Volumen reduzieren.

Genetische und individuelle Risikofaktoren

Genetische Prädispositionen spielen eine Rolle: Männer mit familiärer BPH neigen eher zu früher und stärkerer Vergrößerung. Weitere Risikofaktoren sind Adipositas, metabolisches Syndrom, Bewegungsmangel und bestimmte Ernährungsgewohnheiten. Umweltfaktoren und Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus erhöhen ebenfalls das Risiko.

Entzündliche Prozesse und andere Ursachen

Chronische Prostatitis oder wiederkehrende Entzündungen können zu funktioneller Vergrößerung und Schwellung beitragen. Seltene Ursachen einer Prostatavergrößerung sind hormonaktive Tumoren, Medikamentennebenwirkungen (z. B. Testosterontherapie) oder narbige Veränderungen nach Operationen. Differenzialdiagnostisch muss auch an Prostatakrebs gedacht werden, insbesondere bei untypischem Verlauf oder erhöhtem PSA-Wert.

Praktische Beispiele und Zahlen

  • Alter: 50 Jahre ≈ 50 % histologische BPH-Änderungen.
  • Alter: 80 Jahre ≈ bis zu 90 % histologische Veränderungen.
  • Typisches Volumen: >30–40 ml wird häufig als vergrößert angesehen.
  • Risikofaktoren: Übergewicht, Diabetes, familiäre Prädisposition.
  • Medikamente: Testosteronpräparate können Prostatavolumen beeinflussen.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Wenn Sie Risikofaktoren wie Diabetes oder Gewichtsprobleme haben und gleichzeitig LUTS beobachten, sprechen Sie mit einem Hausarzt oder Urologen. Bei Verdacht auf andere Ursachen (z. B. Blut im Urin, unerklärte Schmerzen) ist zügige Abklärung erforderlich.

Symptome

Typische klinische Beschwerden

Eine vergrößerte Prostata verursacht häufig Beschwerden des unteren Harntrakts (LUTS). Dazu zählen Probleme beim Wasserlassen wie ein abgeschwächter Harnstrahl, häufigerer Harndrang, besonders nachts (Nykturie), verzögertes Einsetzen des Harnens sowie das Gefühl, nicht vollständig entleert zu sein. Symptome variieren stark zwischen Betroffenen; manche haben nur leichte Störungen, andere starke Einschränkungen.

Kategorien von Symptomen

Medizinisch werden die Symptome oft in obstruktive (ausflusshemmende) und reizerregende Symptome unterteilt. Obstruktive Symptome sind z. B. abgeschwächter Harnstrahl und Pressen, reizerregende Symptome umfassen häufiger Harndrang und Dranginkontinenz. Eine Kombination beider Formen ist häufig.

Konkrete Symptomliste

  • Schwacher oder unterbrochener Harnstrahl.
  • Verzögertes Einsetzen des Wasserlassens.
  • Häufiges Wasserlassen tagsüber (z. B. >8 Mal/Tag).
  • Nykturie: nächtliches Wasserlassen (>1–2× pro Nacht).
  • Dranggefühl und ggf. Dranginkontinenz.
  • Restharngefühl oder sichtbare Restharnmengen.
  • Akute Harnverhaltung (Unfähigkeit zu urinieren) als Notfall.
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder wiederkehrende Infekte (seltener).

Beispiele mit Zahlen zur Einordnung

Ein häufig genutztes Instrument ist der International Prostate Symptom Score (IPSS), ein Fragebogen mit Punkten von 0–35. Werte: 0–7 (mild), 8–19 (moderat), 20–35 (schwer). Patienten können so ihren Verlauf dokumentieren. Wenn sich der IPSS über Monate verschlechtert, ist eine erneute ärztliche Abklärung sinnvoll.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Konsultieren Sie zeitnah einen Arzt, wenn Symptome schnell zunehmen, die Urinmenge stark abnimmt, Blut im Urin auftritt oder Sie plötzlich nicht mehr urinieren können. Akute Harnverhaltung ist ein Notfall und erfordert sofortige ärztliche Versorgung.

Wichtige Hinweise

Symptome allein geben keine sichere Aussage über das Prostatavolumen oder das Vorliegen eines Tumors. Daher sind strukturierte Anamnese, Dokumentation (z. B. Blasentagebuch, IPSS) und ggf. ergänzende Tests wichtig, um Ursache und Therapiebedarf zu klären.

Diagnose

Grundprinzipien der Diagnostik

Die Diagnose einer vergrößerten Prostata stützt sich auf Anamnese, körperliche Untersuchung und gezielte Zusatzuntersuchungen. Ziel ist es, die Ursache der Beschwerden zu bestimmen, das Ausmaß der Obstruktion zu beurteilen und differentialdiagnostisch andere Erkrankungen (z. B. Prostatakrebs, Harnwegsinfekte) auszuschließen. Eine standardisierte Dokumentation der Symptome (z. B. IPSS) ist dabei hilfreich.

Wesentliche Untersuchungen

Typische Basisuntersuchungen umfassen Blutwerte (z. B. Nierenwerte, PSA bei entsprechender Indikation), Urinuntersuchung (Stix und Kultur), digitale rektale Untersuchung (DRU) zur Größen- und Konsistenzbeurteilung sowie eine Ultraschalluntersuchung der Prostata und Blase. Weitergehende Tests können Uroflowmetrie und Restharnbestimmung per Ultraschall sein.

Konkrete Diagnoseschritte in der Praxis

  1. Anamnese mit IPSS und Blasentagebuch (z. B. 3 Tage dokumentieren).
  2. Urinstatus und ggf. Urinkultur bei Infektverdacht.
  3. Blutuntersuchungen: Nierenwerte, Elektrolyte, PSA bei Indikation.
  4. Digitale rektale Untersuchung zur groben Größenabschätzung.
  5. Transrektaler oder transabdomineller Ultraschall zur Volumenbestimmung.
  6. Uroflowmetrie zur Messung der Harnstrahlstärke und Restharnbestimmung.

Wann weiterführende Diagnostik sinnvoll ist

Bei atypischem Befund, erhöhtem PSA, unklaren Schmerzen oder therapieresistenten Symptomen sollten weitergehende Untersuchungen erfolgen. Dazu zählen transrektaler Ultraschall mit ggf. MRT, zystoskopische Untersuchung der Harnröhre und Blase sowie urodynamische Messungen bei komplexem Funktionsbefund.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Vereinbaren Sie einen Termin, wenn Symptome den Alltag beeinträchtigen oder wenn Basisuntersuchungen wie Urinstatus oder Nierenwerte auffällig sind. Bei akutem Harnverhalt, sichtbarem Blut im Urin oder Fieber ist sofortige ärztliche Abklärung notwendig.

Praktische Tipps zur Vorbereitung

  • Führen Sie ein Blasentagebuch (Trinkmenge, Toilettengänge, Drang, Menge).
  • Notieren Sie Medikamente (z. B. Antidepressiva, Anticholinergika, Testosteron), da diese Symptome beeinflussen können.
  • Bringen Sie frühere Befunde und Laborwerte zur Konsultation mit.
  • Fragen Sie nach dem IPSS und ggf. Uroflow- oder Ultraschalltermin beim Urologen.
  • Erwarten Sie, dass nicht alle Untersuchungen sofort nötig sind; die Diagnostik wird stufenweise erfolgen.

Behandlung

Grundprinzipien der Therapie

Ob und wie eine vergrößerte Prostata behandelt wird, richtet sich nach Symptomen, Prostatagröße, Restharn, Nierenfunktion und Patientenwunsch. Ziel kann sein, Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern oder das Prostatavolumen zu reduzieren. Es gibt konservative, medikamentöse und interventionelle/operative Optionen. Nicht jede vergrößerte Prostata muss behandelt werden; viele Männer mit milden Symptomen verbleiben in der Gewichtung der "abwartenden Beobachtung".

Konservative Maßnahmen

Bei leichten Beschwerden sind meist Lebensstilmaßnahmen sinnvoll. Dazu gehören eingeschränkter Koffein- und Alkoholkonsum, reduzierte Flüssigkeitszufuhr abends, Blasentraining und Gewichtsreduktion bei Übergewicht. Regelmäßige körperliche Aktivität kann Symptome verbessern. Solche Maßnahmen können bei manchen Männern zu einer subjektiven Besserung führen, veranlassen aber selten eine strukturelle Verkleinerung der Prostata.

Medikamentöse Behandlungsoptionen

Medikamente zielen auf Symptomlinderung oder Volumenreduktion ab. Wichtige Wirkstoffklassen sind:

  • Alpha-1-Blocker (z. B. Tamsulosin, Alfuzosin): lindern obstruktive Symptome durch Muskelentspannung, Wirkung oft innerhalb von Tagen.
  • 5-Alpha-Reduktase-Hemmer (z. B. Finasterid, Dutasterid): verringern DHT und können das Prostatavolumen über Monate um bis zu 20–30 % reduzieren.
  • Kombinationstherapie (Alpha-Blocker + 5-ARI): bei großen Prostatavolumina sinnvoll.
  • Phytotherapeutika: werden von manchen Patienten genutzt, die Evidenz ist jedoch heterogen.
  • Antimuskarinika oder Beta-3-Agonisten: bei ausgeprägten Reizerscheinungen unter Urologenkontrolle.

Interventionelle und operative Verfahren

Wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder Komplikationen auftreten (z. B. wiederkehrende Harnwegsinfekte, Nierenbeeinträchtigung, akute Harnverhaltung), werden endoskopische oder offene Verfahren in Erwägung gezogen. Beispiele:

  • Transurethrale Resektion der Prostata (TURP) – Standard bei mittelgroßen Größen.
  • Laseroperationen (z. B. HoLEP) – bei größeren Volumina geeignet.
  • Minimalinvasive Techniken (Wasserstrahlablation, Prostataarterienembolisation) – Auswahl abhängig von Zentrum und Indikation.
  • Offene Prostatektomie – bei sehr großem Volumen oder besonderen anatomischen Befunden.

Wirksamkeit: Kann sich die Prostata wieder verkleinern?

Ja, teilweise. Besonders medikamentös mit 5-ARI kann das Volumen über 6–12 Monate deutlich reduziert werden. Operative Eingriffe entfernen Prostatagewebe und führen zu sofortiger Volumenminderung und oft rascher Symptomverbesserung. Konservative Maßnahmen reduzieren meist die Symptome, nicht unbedingt das Volumen.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Suchen Sie ärztliche Beratung, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, Beschwerden zunehmen oder Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten. Bei plötzlicher Verschlechterung, Blut im Urin oder Harnverhalt ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich.

Prognose

Allgemeiner Verlauf

Die Prognose bei vergrößerter Prostata ist individuell unterschiedlich. Viele Männer erleben eine stabile Phase oder nur einen langsamen Verlauf der Symptome über Jahre. Mit geeigneter Therapie lassen sich bei den meisten Patienten Beschwerden deutlich lindern. Eine vollständige Rückbildung des Prostatagewebes ist häufig nur durch operative Eingriffe oder durch medikamentöse 5-ARI-Therapie über Monate zu erreichen.

Faktoren, die die Prognose beeinflussen

Wichtige Einflussgrößen sind Prostatagröße, Restharnvolumen, Nierenfunktion, Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes) und Therapietreue. Männer mit großem Prostatavolumen und deutlich erhöhtem Restharn haben ein höheres Risiko für Komplikationen wie Harnwegsinfekte oder Nierenstörungen und benötigen häufiger interventionelle Maßnahmen.

Erwartete Wirkung verschiedener Therapien

  • Konservative Maßnahmen: symptomatische Besserung, selten Volumenabnahme.
  • Alpha-Blocker: schnelle Symptomlinderung (Tage bis Wochen), keine signifikante Volumenreduktion.
  • 5-Alpha-Reduktase-Hemmer: Volumenabnahme über 6–12 Monate, Reduktion des Risikos akuter Harnverhaltung.
  • Operationen (TURP, HoLEP): sofortige Volumenreduktion und häufig gute symptomatische Wirkung.
  • Minimale invasive Techniken: variierender Erfolg je nach Methode und Patientenwahl.

Beispiele zur Einordnung

Bei einem Mann mit 50 ml Prostatavolumen und moderaten Beschwerden kann eine 5-ARI-Therapie das Volumen um 20–30 % reduzieren, was zu messbaren Symptomverbesserungen führt. Nach TURP reduziert sich das Volumen praktisch sofort, und der Harnstrahl verbessert sich meist deutlich. Die Entscheidung hängt von individuellen Zielen ab: Volumenreduktion vs. schnelle symptomatische Erleichterung.

Langzeitrisiken und Nachsorge

Langfristig können einige Männer Nebenwirkungen von Medikamenten oder operative Komplikationen erfahren, z. B. sexuelle Nebenwirkungen, Inkontinenz oder narbige Veränderungen. Regelmäßige Nachsorge mit Symptomscore, PSA-Kontrolle (wenn indiziert) und ggf. Ultraschall ist wichtig, um den Verlauf zu überwachen und Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Bei anhaltender Verschlechterung trotz Therapie, bei neuen Symptomen wie Fieber oder Blut im Urin sowie bei Nebenwirkungen von Medikamenten sollten Sie erneut ärztlichen Rat einholen. Regelmäßige Kontrollintervalle sollten individuell mit dem behandelnden Arzt vereinbart werden.

Zusammenfassung

Kernaussagen auf einen Blick

Die Frage "Kann sich eine vergrößerte Prostata wieder verkleinern?" lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Eine Teilverkleinerung des Prostatavolumens ist durch Medikamente (vor allem 5-ARI) oder durch operative Eingriffe möglich. Konservative Maßnahmen verbessern meist Symptome, führen aber selten zu einer deutlichen anatomischen Verkleinerung.

Wichtige Erkenntnisse aus dem Artikel

  • Prostatavergrößerung ist altersabhängig, nicht immer symptomatisch.
  • Diagnose beruht auf Anamnese, Untersuchung, PSA und Ultraschall/urodynamischen Tests.
  • Alpha-Blocker lindern Symptome schnell, 5-ARI reduzieren Volumen über Monate.
  • Operationen bieten die sicherste kurzfristige Volumenverringerung und Symptomreduktion.
  • Individuelle Faktoren (Volumen, Restharn, Nierenfunktion) bestimmen Prognose und Therapie.

Praktische Tipps für Betroffene

Wenn Sie vermuten, eine vergrößerte Prostata zu haben, dokumentieren Sie Symptome mit dem IPSS und einem Blasentagebuch, notieren Sie Medikamente und Risikofaktoren und besprechen Sie diese Daten beim Hausarzt oder Urologen. Fragen Sie gezielt nach den Vor- und Nachteilen von 5-ARI, Alpha-Blockern und operativen Optionen sowie möglichen Nebenwirkungen.

Wann zum Arzt?

Wann zum Arzt? Suchen Sie ärztlichen Rat bei zunehmenden Harnbeschwerden, bei Blut im Urin, wiederkehrenden Infektionen oder akuter Harnverhaltung. Bei Unsicherheit oder akuten Symptomen ist eine rasche Abklärung wichtig.

Weiterführende Hinweise

Für allgemeine Informationen zu urologischen Erkrankungen siehe die Übersichtsseite im Bereich Erkrankungen. Bei Fragen zu Leben ohne Prostata oder Sexualfunktion können die Seiten Kann man ohne Prostata einen „Hoch“ bekommen? und Kann man ohne Prostata leben? zusätzliche Orientierung bieten. Bei Verdacht, dass die vergrößerte Prostata auf andere Organe drückt, ist die Information unter Kann eine vergrößerte Prostata auf den Darm drücken? relevant.

Medizinischer Hinweis

Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer einen Arzt.

📚Wissenschaftliche Quellen

Die folgenden externen Quellen dienen als Grundlage für die in diesem Artikel präsentierten Informationen:

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